Ich freue mich sehr, dass es sich bei unserem ersten Bericht in der neuen Rubrik (Angeln im Ausland) um ein extrem spannendes Angelreiseziel handelt - Thailand!!! Am 25 Dezember stiegen meine Frau und ich an Board eines Quatar Airline Flugs nach Bangkok (kurze 9 Std. Zwischenstopp in Doha) und 20 Std. später sind wir auf dem Suvarnabhumi Flughafen gelandet. Sofort als ich aus dem Flugzeug stieg, kriegte ich ein breites Lächeln im Gesicht, das einfach nicht mehr weg geht. Mit diesem bestimmten Geruch, den man nur in Thailand riecht, der strahlende Sonne, freundlichen Menschen und hoch wachsenden Palmen direkt am Flughafen bekommt man ein regelrechtes Glücksgefühl - JA WIR SIND DA!! Ich könnte ewig lang darüber schreiben, was für ein herrliches Land Thailand ist, aber ich werde versuchen meinen Bericht fast ausschliesslich an unsere Angelerfahrungen zu halten.
Auf der Agenda unserer Angelreise waren die weltbekannten künstlichen Seen ausserhalb Bangkoks für Pacu, Snakehead und Baramundi, die Frischwasserseen und Flüsse in Koh Phangan für Mekong Catfish und Karpfen, und natürlich Tiefseeangeln vom Kayak und Boot in Koh Phangan und Koh Samui für alles was anbeißt. Nach ein paar Tagen voll mit Shoppen und essen war es so weit. Unser erstes Angelziel hieß Pilot 111 - eine riesen Anlage mit 12 künstlichen Seen (jeder circa 150m Lang und Breit) circa eine Stunde Autofahrt von Bangkok entfernt. Bei Pilot 111 hat man die Möglichkeit Fischarten zu fangen, von denen man normalerweise nur träumen kann. Giant Snakeheads bis 8 kg, Striped Snakehead, Baramundi bis 14 kg, Featherbacks, Asian Redtail Catfish, Pacu und Mekong Catfish. Diese Anlage wird betrieben von einer sehr freundlichen thailändischen Dame und ihrer Tochter. Man kann dort ein sehr gemütliches Zimmer direkt am Wasser mieten komplett mit Badezimmer, Fernsehen und Klimaanlage - also wirklich top. Um dort zu angeln in allen Seen plus Zimmer kostet es insgesamt 3000 Baht (€65,-) für 2 Personen für 24 Std.
Pacus haben sehr scharfe Zähne
Nach unserer Ankunft um 10:00 Uhr morgens und dem Einchecken in unser Quartier haben wir gleich am ersten See losgelegt. Ausgestattet mit einer relativ steifen 40g Penn Spinnrute und einer 3000er Shimano Rolle mit geflochtener Schnur und Stahlvorfach am Ende. Zuerst habe ich es mit einem kleinen Popper probiert den ich ein paar Tage vorher gekauft habe in Bangkok. Nach wenigen Würfen kam der erste Biss. Das letzte Mal dass ich so einen gewaltigen Biss gespürt habe, war beim Tigerfish-Angeln in Simbabwe. Kaum ist mein Köder auf dem Wasser aufgeschlagen, fängt ein riesen Barramundi an, hoch aus den Wasser zu springen. Ein paar Mal hochgesprungen, Kopf geschüttelt und weg war er. Nach so einem kurzen spannenden Drill hatte ich Blut geleckt, aber gleichzeitig gemerkt: mit diesem Fisch muss man wirklich Kämpfen und der Sieg ist auf keinen Fall sicher positiv vorprogrammiert. Wenige Minuten später kam der nächste Biss, und sofort spürte ich, dass dieser Fisch noch grösser und stärker war als der Letzte. Dieses Mal habe ich geschaut, dass die Spannung permanent in der Schnur blieb, auch während der mehrfachen spektakulären Sprünge aus dem Wasser. Nach knapp 5 Minuten habe ich meinen ersten Baramundi gefangen, einen prächtigen 8 Kilo wunderschönen Fisch. In der Sonne wechselt sein Silber in grüne und blaue Töne. Beim Anfassen muss man wirklich aufpassen, denn sie haben klingenscharfe Flossen und Unten einen sehr spitzen Stachel. Man sieht an der riesigen Schwanzflosse wieso dieser Fisch so viel Power hat. Nach ein paar Stunden Hochspannungsangeln und mehreren hochdramatischen Drills mit Baramundis, haben wir uns zum zweiten See bewegt mit Giant Snakeheads. Giant Snakeheads sind extrem kampflustige Fische, die sich im Wasser hin und her bewegen (etwas wie ein Schlange). Zusätzlich springen sie regelmäßig aus dem Wasser und haben extrem scharfe Zähne.
Giant Snakehead auf den "Whiskey" von Lieblingsköder
Ich habe mehrere Snakeheads gefangen, unter anderem auch mit Whiskey Lieblings Köder. Wichtig beim Snakeheads Angeln ist, den Köder etwas schneller einzuholen und extrem schnell anzuhauen beim Biss. Beim ersten Besuch bei Pilot 111 habe ich auch einen Monster Sanakehead verloren. Es gibt durchaus Exemplare weit über die 1 Meter-Marke die da rum schwimmen. Nach der Aktion bei den Snakeheads haben wir einen Bissen Verstärkung zu uns genommen in Form von köstlichen Thai Gerichten frisch zubereitet von einer alten thailändischen Köchin. Das leckere Essen und die erfrischenden Getränke haben extrem gut getan. Obwohl man getragen wird von einem permanenten Adrenalinrausch, ist es sehr heiss (33°C im Schatten) und man muss "trotz Adrenalin" ständig daran denken zu trinken. Die Zeit ist wirklich geflogen und als wir uns auf den Weg machten Richtung Pacu See, ist die Dämmerung schon eingebrochen.Pacu kommen ursprünglich aus Südamerika und sind eng verwandt mit den Piranhas. Die Hauptunterschiede sind die Form der Zähne, und dass Pacus deutlich grösser werden als Piranha. Beide sind extrem aggressiv, können sehr schnell schwimmen und kämpfen sehr, sehr hart. Wieder habe ich den Lieblingsköder ausprobiert und wieder habe ich schnell die Bisse bekommen.
Nach 3 ordentlichen Drills habe ich dann einen richtig fetten Pacu gefangen. Er hat wirklich hart gekämpft und meine Rute war total krumm. Es gibt kein schöneres Geräusch als wenn die Schnur von der Rolle gezogen wird in wahnsinnig schneller Geschwindigkeit. Nach Einbruch der Dunkelheit kamen erstmal massenhafte Mücken. Ich habe gleich eine mentale Notiz gemacht, dass ich auf jeden Fall Mückenspray mitbringe beim zweiten Besuch (Ich wusste, dass ich unbedingt nochmals herkommen muss). Obwohl wir wussten, dass ein Taxi uns abholt um 3:00am in der Früh, um uns zum Flughafen zu fahren (weiter nach Koh Phangan), haben wir trotzdem bis 1 Uhr nachts geangelt.
Obwohl ich eigentlich kein grosser Fan bin von künstlichen Seen, was ich in Thailand erlebt habe war auf alle Fälle mehr als empfehlenswert. Wie ich gehofft habe, war es nicht unserer letzte Besuch bei Pilot 111.
Bis zum zweiten Teil des Thailandberichts wünsche ich euch ratternde Rollen!
Danke, Daniel - ein super Reisebericht!
Danke, Daniel - ein super Reisebericht! Leider sind zwei der drei Fotos nicht mehr zu sehen.