Bellybootangeln auf Ostseedorsche - HechtundBarsch.de

Bellybootangeln auf Ostseedorsche

In diesem Blogbeitrag möchte ich euch das Bellybootangeln im Allgemeinen und das Bellybootangeln im Speziellen auf der Ostsee auf Dorsch etwas näherbringen.

Was ist ein Bellyboot?

Ein Bellyboot ist ein aufblasbarer Schwimmring in Form eines Mini-Schlauchbootes, bei dem die Beine im Wasser sind und man sich mit Flossen an den Füßen fortbewegt. In der Regel trägt man dabei eine Wathose und Flossen, die man an die Stiefel der Wathose schnallen kann. Ich werde euch verschiedene Bellyboottypen vorstellen und die notwendige Zusatzausrüstung fürs Wasser zeigen. Was ihr beim Kauf eines Bellyboots beachten müsst, erzähle ich euch ebenfalls später.

Was macht diese Bellyboote so attraktiv für Angler?

Vergleichbar ist ein Bellyboot in gewisser Weise mit einem Ruderboot, da man in beiden Fällen Muskelkraft verwendet, um an Spots zu kommen, die vom Ufer aus schwer oder gar nicht zu erreichen sind. Ein richtiges Angelboot hat natürlich den Vorteil, dass man Freunde mitnehmen kann und auf dem Boot aufstehen, seine Haltung ändern und sich strecken kann, was bei dem einen Sitz eines Bellyboots leider nicht möglich ist.

Schnell & komfortabel

Wenn man dafür aber beachtet, dass das Bellyboot sehr schnell ins Wasser zu bringen ist, einen extrem komfortablen Sitz hat, nicht mehr als 10 kg wiegt und in jedes Auto passt, sollte man sich Gedanken machen, was denn nun sinnvoller ist. Bezüglich des Transports stechen Bellyboote nämlich selbst herkömmliche Schlauchboote aus. Der größte Vorteil liegt jedoch darin, dass man sehr wendig und flexibel ist, und man sehr viel weniger Lärm macht, als wenn man mit einem Ruder- oder sogar Motorboot unterwegs ist.

Woher kommt das Bellyboot?

Das Bellyboot (englisch "bellyboat", für "belly" = Bauch und "boat" = Boot) entstand in den frühen 1920er Jahren, als amerikanische Angler Autoreifen benutzten, um näher an den Fisch zu kommen. Als im Laufe der Zeit die Vorteile eines solchen Schwimmringes entdeckt wurden, kam 1947 das erste Bellyboot auf den Markt, welches mit einem heutigen nicht vergleichbar ist.

Ich selbst benutze für das Bellybootangeln auf der Ostsee das Fishcat 4 von der Marke Outcast, es ist mit 6,4 kg sehr leicht und das war für meine Auswahl entscheidend, da ich ein ganzes Stück von unserem Haus bis zum Strand zurücklegen muss.

Worauf sollte man beim Bellyboot achten?

Bei einem Kauf von einem Bellyboot sollte man auch besonders darauf achten, dass dieses voneinander getrennte Luftkammern und/oder ein sehr robustes Material wie Vinyl besitzt.

Das Fishcat 4 hat außerdem einen schwarzen PVC-Boden, was besonders beim Raubfischangeln wichtig ist, damit das Bellyboot für die Fische im Wasser, die nur den Untergrund des Bellyboots sehen, so gut wie unsichtbar ist.

Zwei große Taschen und eine Mulde zum Verstauen des Ankers hinter der Rückenlehne sind auf dem kleinen Schlauchboot vorhanden.

Was sollte man beim Bellybootangeln mitnehmen?

Kommen wir nun zu den wichtigsten Sachen, die man als Bellybootangler auf der Ostsee dringend immer dabeihaben sollte:

  1. Schnellverhärtender Sekundenkleber, falls der Haken doch mal durch das Material kommt
  2. Rettungsweste
  3. Watgürtel, der das Eindringen von Wasser in die Wathose verhindert
  4. Anker oder Driftsack (nur auf der Ostsee oder anderen strömungsreichen Gewässern nötig)
  5. Magnesiumtabletten und Wasser (für den Fall, dass man einen Krampf bekommt)
  6. Handy
  7. Kompass

Strömungen als Gefahr

Wenn man das erste Mal auf der Ostsee ist und den Spot und seine Strömungen nicht kennt, fragt man am besten einen Ortskundigen. Man sollte die Strömungen auf dem Meer keinesfalls unterschätzen und vor allem nur bei geringen Windstärken rausfahren. Ansonsten kann das Unterfangen lebensgefährlich werden!

Sicherheitstipp: Wenn man alleine mit dem Bellyboot angeln fährt, sollte man zudem immer mit jemandem eine feste Zeit verabreden, damit man im Notfall jemanden hat, der die Feuerwehr rufen kann, da man oft keinen Empfang auf dem Wasser hat und ein plötzlicher Nebel oder eine starke Strömung eintreten kann.

Köder sind beim Bellybootangeln auf Dorsch

Auf dem Bellyboot auf der Ostsee fische ich fast immer dieselben Köder. Zum einen fische ich den knallorangenen Gummifisch „Möhrchen“ der Marke Lieblingsköder, der sich auch für mich als ein wahrer Dorschmagnet entpuppt hat. Mit einem Jigkopf der Größe 3/0 oder 4/0 ist ein Stinger bei den 10 cm und 12,5 cm langen GuFis überflüssig. Zeitweise fische ich außerdem Pilker und Blinker der Marke Hansen, einen Dorsch kann man aber natürlich auch mit einem einfachen japanroten Wurmimitat überlisten.

Equipment zum Bellybootangeln

Ich verwende derzeit eine einfache Shimano Vengeance mit einer Länge von 2,10 m. Einmal hatte ich das Vergnügen, mir übers Wochenende die #LMAB Custom Rod von Toni auszuleihen und ich war extrem begeistert. Durch ihr Wurfgewicht von 5- 35 g eignet sie sich perfekt für die Bellybootangelei auf Dorsch. Mit nur 1,98 m hat sie genau die richtige Größe, denn fürs Bellybootangeln sind kurze Ruten von Vorteil.

Meine Rolle ist eine Sienna 2500FD von Shimano mit einer .15er geflochtenen Schnur.

Tipps fürs Bellybootangeln auf der Ostsee

Wenn ich mit meinen Dorschködern unterwegs bin, angle ich in Wassertiefen von 8-15 m. Um diese Tiefen zu erreichen, bewege ich mich vor der Küste bei Ahrenshoop immer mindestens 80 und maximal 180 Meter vom Ufer entfernt. Die Fische stehen natürlich nicht immer gleich tief, finden tut man sie am besten durch langsame Driften, für die sich ein Driftsack sehr gut eignet. Bei wenig Wind und Strömung sollte man aber besser auf ihn verzichten, denn je weniger man dabei hat, desto besser!

Zusammenfassung

Ich hoffe, ihr konntet etwas Sinnvolles aus meinem Beitrag entnehmen! Ansonsten würde ich mich total über Feedback freuen, damit ich weiß, was ich beim nächsten Mal besser machen kann!

Bis dann, Josef!