Angeln mit Schwimmbrot auf Karpfen - HechtundBarsch.de

Angeln mit Schwimmbrot auf Karpfen

Raubfischvorfach selber bauen Du liest Angeln mit Schwimmbrot auf Karpfen 6 Minuten Weiter Einstieg ins Fliegenfischen

Liebe Angelfreunde,

es ist Sommer, heiße Tage machen nicht nur uns Menschen träge und schlapp, sondern auch die meisten Fischarten werden bei hohen Temperaturen inaktiv, suchen die schattigen Plätze des Gewässers auf und werden fressfaul.

Die meisten Angler nennen dies Sommerloch, eine Zeit in der man einfach extrem schlecht fängt bzw. häufig sogar als Schneider nach Hause fährt. Es gibt jedoch auch an warmen Tagen Möglichkeiten unseren schuppigen Freunden nachzustellen, wie z.B. mit Schwimmbrot.

Was ist Angeln mit Schwimmbrot?

Es ist eine Angelmethode, die nicht nur extremen Nervenkitzel und Spannung bietet, sondern auch an Effektivität kaum zu toppen ist, denn wenn man erst einmal die Fische am Platz hat, hat man die Möglichkeit innerhalb kürzester Zeit gezielt größere Fische zu fangen und das alles auf Sicht!

Hierbei wird meist ein trockenes Stück Brot oder Brötchen am Haken befestigt, das an der Wasseroberfläche schwimmt und dann Karpfen anlockt.

Das richtige Tackle

Benötigen tut man für diese relativ einfache Angelei nicht wirklich viel:

  • eine Rute,
  • der Kescher 
  • und Brot

sind die einzigen Utensilien – eigentlich eher untypisch fürs Karpfenangeln, wo man normalerweise gewohnt ist Unmengen an Tackle mit ans Wasser zu schleppen.

Bei der Rutenwahl sollte man darauf achten, dass diese nicht zu lang ist, hierfür wäre also eine kurze Stalkerrute mit 10-11 Fuß empfehlenswert. Bezüglich der Montage könnte es auch nicht simpler sein: Man muss einfach nur einen größeren Karpfenhaken mit einem Universalknoten an die Hauptschnur binden und fertig.

Der perfekte Spot

Bei der Spotwahl sollte man es sich auch nicht zu schwer machen, denn bei starker Hitze suchen sich die Fische schattige und sauerstoffreiche Plätze aus. Karpfen stehen meistens unter oder direkt an den Bäumen, denn diese bieten Schutz, Nahrung und auch Schatten. Ebenso sind Zuläufe sehr interessant, denn hier gelangt ebenfalls viel Sauerstoff in das zu beangelnde Gewässer. Wichtig ist, sich mehrere Spots zu suchen, die an einem Tag befischt werden sollen.

Die idealen Bedingungen

Das Wetter spielt natürlich ebenfalls eine große Rolle, empfehlenswert sind Tage, an denen es warm ist, die Sonne aufs Wasser knallt und es vor allem windstill ist.

Windstill deshalb, weil es wichtig ist das, dass gefütterte Brot und der Hakenköder am Platz bleiben. Weht nur ein leichter Wind, ist es schon wirklich schwer diese Angelmethode optimal auszuführen, weil das Brot auf der Wasseroberfläche rasch vom eigentlichen Spot weggetrieben wird.

Man kann es eigentlich den ganzen Tag probieren. Nachts ist es logischerweise nicht möglich, mit Schwimmbrot zu angeln.

Die frühen Morgen- sowie Abendstunden sind die effektivsten Zeitphasen, denn hier sind die Fische wegen der vergleichsweise niedrigen Temperaturen am aktivsten und kommen dann normalerweise relativ schnell an die Oberfläche.

Angeln mit Schwimmbrot

Beim Angeln mit Schwimmbrot auf Sicht ist das Beobachten der Wasseroberfläche ein elementarer Bestandteil

Anfüttern und Beobachten

Nach der Auswahl der Spots kann man direkt loslegen, die Stellen moderat mit Brotflocken zu füttern. Hier kann man ganz herkömmliches Toastbrot aus dem Supermarkt verwenden. Kommt nicht sofort ein Fisch, sollte das kein Grund sein, den Spot übermäßig mit Futter zu bewerfen. Häufig dauert es schlichtweg eine Weile, bis das Schwimmbrot den ersten neugierigen Rüssler begrüßen kann. Um zum Fangerfolg zu kommen, sind ruhiges Verhalten und Beobachten nun besonders wichtig!

Attacke auf das Schwimmbrot

Die Spots müssen nun am besten mit der Polbrille immer genau im Blickfeld sein und wenn die ersten Fische anfangen, das Brot aufzunehmen, ist die Zeit gekommen, ein Brötchenstück an den Haken aufzuziehen und dann an den Platz zu werfen, an dem die Karpfen fressen. Im Normalfall dauert es danach nicht lange, bis der ersehnte Biss kommt und der Anhieb gesetzt wird. Dann beginnt der typisch intensive Drill mit einem Rüssler, der nicht so schnell aufgibt, Karpfen eben.

Nachdem man jetzt den ersten Flossenträger gelandet und versorgt hat, ist es meist so, dass die Fische sich die nächsten 30-60 Minuten vom Spot fern halten, da der Kampf die neugierigen und fressenden Karpfen verscheucht hat. Das ist auch der Grund, warum man am Anfang auch gleich mehrere Spots befüttern sollte!

Karpfen angeln mit Schwimmbrot

Ist der erste Fisch dem Schwimmbrot auf den Leim gegangen, empfiehlt sich ein Spotwechsel

Spotwechsel

Im Anschluss wird also der Spot gewechselt: Gut möglich, dass Spiegelkarpfen, Schuppenkarpfen und Co. an einer anderen befütterten Stelle bereits wild am Fressen sind.

Natürlich gibt es auch das ein oder andere Mal Beifänge, wie z.B. Rotaugen oder Rotfedern, an sehr zähen Angeltagen sind das natürlich willkommene Gäste am Futterplatz. Sehr häufig erwischt man beim Angeln mit Schwimmbrot einen Graskarpfen, denn die sind im Sommer sehr aktiv und fressen wie verrückt. Hier stehen die Chancen auch nicht schlecht, ein wirklich kapitales Exemplar zu erwischen.

Hat man nun alle Spots abgefischt, die man befüttert hat, folgt auch irgendwann die Zeit, zu der die Fische sich langsam zurückziehen und sich nicht mehr wirklich für das Schwimmbrot interessieren. Es kann dann wirklich einige Stunden dauern, bis sich wieder der ein oder andere Karpfen zeigt.

Zusammenfassung

Hier habe ich die wichtigsten Tipps fürs Schwimmbrotangeln nochmal zusammengefasst:

  • Die Polbrille auf keinen Fall vergessen
  • Mehrere Spots gleichzeitig befüttern
  • Immer die befütterten Spots genau im Auge behalten
  • Ruhig und unauffällig verhalten
  • Als Hakenköder relativ feste Brötchen verwenden (kein Toastbrot)
  • Beim Hakenköder für einen größeren Reiz eventuell Lockstoff verwenden
  • Um weitere Wurfdistanzen zu erreichen, das Brot kurz ins Wasser tunken

Das Angeln mit Schwimmbrot hat absolutes Suchtpotenzial! Es gehört für mich zu einem schönen Angelsommer einfach dazu! Die Fische beim Fressen zu beobachten, die Spannung und das steigende Adrenalin, wenn sich die Rüssler dem Brot nähern und die packenden Drills machen diese Angelei definitiv zu einem unvergesslichen Erlebnis. Man sollte es einfach ausprobiert haben!

Da ich von nun an häufiger Beiträge zum Thema Friedfischangeln verfassen werde, würde ich mich über euer Feedback und Anregungen für weitere Artikel in den Kommentaren sehr freuen!

Petri Heil!

Euer Flo