Kaufberatung zu Offset-Haken
Offset bedeutet so viel wie "versetzt" oder "gekröpft" und genau dies ist das Geheimnis der sogenannten "Offset-Haken". Der Hakenschenkel ist geknickt, sodass Öhr und Spitze im Gegensatz zu normalen Haken in eine Linie liegen. Dadurch wird die Spitze in Zugrichtung quasi vom Öhr verdeckt. Zudem werden die Köder in spezieller Weise montiert, wobei zusätzlich die Hakenspitze versteckt wird. So lassen sich am Offset-Haken montierte Köder weedless und nahezu hängerfrei anbieten. Ein wirklicher Vorteil, gerade wenn es darum geht, Flussbarsche in ihren Verstecken zu befischen.
Beim Kauf des richtigen Offset-Hakens gibt es ein paar Dinge zu beachten, die wir euch im Folgenden erklären möchten.
1. Die richtige Form für den geplanten Einsatz:
Offset-Haken gibt es in verschiedenen Formen, wobei die Unterscheide vor allem in der Biegung des Hakenbogens liegen. Hier gibt es sehr schmal gehaltene Modelle, die sich besonders für den Einsatz von Würmern eignen und sich schön dicht an den schlanken Wurmkörper anschmiegen. Für bauchigere oder voluminösere Baits sind sie allerdings nicht optimal, da nicht genug "Luft" zwischen haken und Köder bleibt, um beim Biss zuverlässig die Hakenspitze frei zu geben. Hier kommen also Modelle mit weiterem Hakenbogen, sogenannte Wide-Gap-Haken zum Einsatz.
Auch die Länge des Hakenschenkels direkt unter dem Öhr bis zum ersten Knick ist wichtig. Softjerks müssen besonders gut balanciert aufgezogen werden, um ihre großartig dartende Aktion voll zu entfalten. Es macht also Sinn, den Hakenbogen weiter in die Mitte des Köders zu verlagern. Dies gelingt besonders gut, wenn das betreffende Stück des Hakenschenkels etwas länger gehalten ist.
Es gibt aber auch Offset-Haken, die gar keinen wirklichen Knick aufweisen, sondern eher gleichmäßig gebogen sind. Dennoch steht das Öhr der Hakenspitze gegeüber. Diese Offset-Haken sind mit einer kleinen Spirale am Öhr ausgestattet, die als Köderhalter dient. Sie eigenen sich vor allem für große Köder, bei denen die normale Form eher schwierig zu montieren ist.
2. die richtige Drahtstärke
Offset-Haken biegen konstruktionsbedingt deutlich leichter auf, als normale Haken. Dies gilt es bei der Wahl des richtigen Hakens zu beachten. Die Drahtstärke soll also an den Einsatzzweck und die verwendetet Rute angepasst werden. Sehr leichte und dünne Haken sind manchmal schön und sogar notwendig, um das Köderspiel zu erhalten oder sehr filigrane Köder zu montieren. Fischt man diese aber an zu starken Ruten und vor allem an Geflechtschnur, dann biegen sie durch Kraftspitzen leicht auf. Geschmiedete Modelle, also Haken, mit seitlich abgeflachtem Draht, sind bei gleicher Drahtstärke stabiler als nicht geschmiedete Haken.
Bei starkem Gerät und großen Zielfischen sollte der Hakendraht also schon recht stabil gewählt sein, um einen starken und schweren Fisch nicht im Drill zu verlieren.
3. Die Hakenbeschichtung
Diese ist wichtiger, als bei anderen Hakentypen, da Offset-Haken sehr häufig an Rigs verwendet werden. Bei langsamer Führung haben die Räuber alle Zeit der Welt, um sich den Köder ganz genau anzuschauen. Ist der Haken zu auffällig, können besonders sensible Raubfische sich schon mal ablehnend verhalten. An anderen Tagen kann ein leichtes Glitzern vielleicht sogar förderlich auf die Bisse sein.
Zum Glück gibt es Offset-Haken in allen möglichen Beschichtungsvarianten. Sehr häufig ist Black-Nickel-Coating, aber auch rote und matt-schwarze Oberflächen sind erhältlich. In den letzten Jahren sind auch viele matt-graue Beschichtungsvarianten dazu gekommen, die häufig PTFE enthalten und über optimierte Gleiteigenschaften verfügen. Sie sind einerseits sehr unauffällig und sollen weiterhin das Hook-Setting erleichtern. Wer Offset-Haken im Salzwasser einsetzen möchte, sollte natürlich zu verzinkten Haken greifen.
4. Die richtige Größe
Die Größenwahl ist bei Offset-Haken noch wichtiger, als bei anderen Haken, da die Hakeigenschaften direkt vom optimalen Sitz des Hakens im Köder abhängen. Viele Köder haben Rinnen oder Taschen im Bauch und Rückenbereich, die die Wahl der richtigen Hakengröße erleichtern, weil man sofort sieht, in welchem Bereich der Haken sitzen soll. Bei anderen Ködern braucht es etwas Erfahrung, die passende Größe zu finden.
Kleiner Tipp:
Wählt die Haken eher eine Nummer größer, als zu klein. Gummiköder die eigentlich nicht für den Einsatz mit Offset-Haken konstruiert sind, lassen sich zum Teil mit einem Cuttermesser so vorbereiten, dass sie perfekt mit einem Offset-Hook funktionieren. Hierzu kann man einfach eine Tasche/einen Schlitz in den Bauch des Gummiköders schneiden, damit der Haken "Luft" bekommt, um beim Biss die Spitze frei zu geben.