Kaufberatung: Topwaterköder – Adrenalin pur!
Das Angeln mit Topwater- also Oberflächenködern stellt wohl die adrenalinreichste Angelei auf Raubfische dar. Die meisten Topwater-Köder sind Hardbaits, bestehen also aus Kunststoff oder Balsaholz. Der Reiz des Fischens mit diesen Kunstködern liegt – neben deren Effektivität – vor allem in der absoluten Spannung. Wenn du die Bugwelle eines oder sogar mehrerer raubender Fische hinter deiner flüchtenden Beute siehst, verdoppeln sich gefühlt innerhalb von Millisekunden Herzschlag und Atmung. Meist kommen die Bisse in den Einholpausen, welche, je nach Fischart und Wassertemperatur, bis zu fünf Sekunden lang sein können. Teilweise verschätzen sich die Räuber und steigen dann vollständig neben dem Köder aus dem Wasser – Bilder, die du nicht wieder vergessen wirst! Die Attacken fallen zudem absolut brutal aus und erfolgen häufig mehrmals hintereinander. Erfolgreich ist man mit Oberflächenködern vor allem dann, wenn man sich überwinden kann, nicht zu früh den Anhieb zu setzen. Da man die Fische im Anlauf auf den Bait häufig sehen kann, neigt man dazu, zu früh anzuschlagen. Nichts für schwache Nerven also!
Schaut euch auch unbedingt den Blog Artikel von unseren Teamer Kevin zu diesem Thema an.
Hardware
Um diese Baits effektiv einzusetzen, sind straffe Ruten mit den Aktionen fast, extra fast oder regular fast am besten geeignet, die im Idealfall nicht zu lang sind. Als Vorfach sollte man keine zu schweren Materialien nutzen, da zum Beispiel kleine Köder dazu neigen, an großen Wirbeln und dicken Stahlvorfächern zu tief einzusinken. Monofile Schnüre mit möglichst geringer Dehnung eigenen sich zum Beispiel sehr gut, aber auch geflochtene Hauptschnüre mit (hechtsicheren) schwimmenden oder langsamsinkenden Vorfächern sind geeignet.
Einsatzbereiche
Einsetzen solltest du Oberflächenköder nicht nur dann, wenn du Räuber an der Wasseroberfläche rauben siehst. Sie sind auch in folgenden Szenearien außerordentlich effektiv:
- Um Fische durch Geräusche an den Platz zu locken oder dort zu halten.
- Um bei mittleren Wassertemperaturen dem natürlichen Beutefang zu entsprechen.
- Im Hochsommer in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden.
- Kurz vor einem Sturm oder Unwetter.
- Wenn hochstehendes Kraut das Angeln im darunter befindlichen Wasserkörper nicht ermöglicht.
Großmäuler als Opfer: Popper
Die bekannteste Gruppe dieser Köderkategorie stellen sicherlich die Popper. Wie deren Name bereits vermuten lässt, erzeugen die mit einer konkaven Vorderseite ausgestatteten Baits bei richtiger, ruckartiger Führung ein lautes Geräusch sowie teils starke Wellen, Spritzer und Blasenspuren.

Unscheinbare Killer: Stickbaits
Äußerlich unscheinbar aber absolute Killer an manchen Angeltagen sind die pencil- oder stickbaits, welche eine zylindrische Form aufweisen und zumeist einen Zickzack- oder auch dogwalk-Aktion an der Oberfläche vollführen. Besonders in Einholpausen, in denen sich dieser Bait querstellt und so verharrt, packen Barsche und Hechte mit Vorliebe zu.

Der gerade Weg zu Ziel: Propbaits
Hierzulande noch etwas unbekannter sind die Propbaits, welche statt eines konkaven Kopfes über einen rotierenden Propeller verfügen und beim Einkurbeln eine Spur Blasen und Ploppgeräusche hinter sich bilden. Diese Oberflächenköder stammen ursprünglich aus den USA, wo sie sehr erfolgreich auf Bass eingesetzt werden. Wir fischen sie sehr gern auf Rapfen, der gerade, gleichmäßige Lauf scheint diese "Rotfedern auf Amphetaminen" wahnsinnig zu machen! Aber auch Hechte und Barsche packen hier gerne zu.

Nicht nur für Feinschmecker: Frösche
Eine weitere interessante Variante dieser Köderform stellen Froschimitate dar. Frösche zählen bekanntlich zu einer der Hauptnahrungsquellen des Hechtes und sind speziell im Sommer eine gern gesehene Abwechslung der fischreichen Kost dieser Räuber. Besonders an und in Seerosenfeldern oder Schilfgürteln solltest du diese Baits einsetzen.
