Angeln auf Bachforelle: Tipps & Tricks - HechtundBarsch.de

Angeln auf Bachforelle: Tipps & Tricks

Unser Autor und Forellenflüsterer Jonas, möchte Euch anhand dieses Blogbeitrags seine Leidenschaft einmal etwas genauer beschreiben: Das angeln auf Bachforelle. Die Salmoniden haben es ihm besonders angetan. In diesem Artikel bringt er Euch die Jagd auf eben diese am kleinen Bach etwas näher. Viel Spaß beim Lesen! 

Bachforelle: Unterwegs am kleinen Bach

Immer öfter werde ich gefragt, wo und wie ich meine Forellen fange ...

Wer kennt das nicht? Man ist unterwegs, fährt über eine kleine Brücke und schaut hinunter, ob sich dort Wasser befindet. Wenn ja, fällt mein erster Blick auf den Pflanzenbewuchs und die Fließgeschwindigkeit. In diesem seltenen Fall, in dem es sich nicht um einen zugewucherten Graben, sondern um einen kleinen schnellfließenden Bach handelt, erkundige ich mich zuerst, ob dort das Angeln gestattet ist. Denn nicht selten beherbergen diese kleinen Gewässer wunderschöne Fische!

Guter Bach für Bachforellen

Tipps zum Bachforellenangeln

Aber wie geht man nun an so ein Gewässer heran? Als Erstes sollte einem natürlich klar sein, mit welcher Methode man diese rotgetupften Schönheiten überlisten möchte. Es empfiehlt sich hierbei, sich auf das leichte Spinnfischen zu fixieren, da für andere Angelmethoden meist einfach nicht der notwendige Platz gegeben ist. Vom Angeln mit Naturködern sehe ich vollkommen ab, denn wenn sich eine Forelle den Köder schnappt, dann tut sie dies meist extrem gierig und schluckt diesen sehr schnell; daher werden mit dieser Methode zu viele Fische verangelt.

Bachforelle in Deutschland angeln

Tackle auf Bachforelle

Als Ruten kommen bei mir UL/ML Ruten von einer Länge um die 1,80 m und mit einem Wurfgewichtsbereich bis 10 g zum Einsatz. Dazu eine Spinnrolle in einer 1000er bis 2000er Größe mit einer vorzugsweise hohen Übersetzung. Hierfür würde sich beispielsweise die OKUMA Epixor oder auch die Quantum Vapor eignen.

TIPP:
Stimmt die Rolle auf die Rute ab, die Größen fallen von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich aus.

Als Schnur empfiehlt sich eine dünne Monofile, mit einem Durchmesser von 0,17-0,22 mm. Zu den Vorteilen monofiler Schnur zählen definitiv die Dehnung, die Abriebfestigkeit und nicht zuletzt der meist deutlich geringere Preis im Vergleich zu geflochtener Schnur. Außerdem wird kein zusätzliches Vorfach benötigt.

Tackle auf Bachforelle 

Der richtige Köder für Bachforelle

Hier sollte man sich überlegen, woraus die natürliche Nahrung der Bachforelle in solch einem Gewässer besteht. Hauptsächlich setzt sich diese nämlich aus Insekten, sowie deren Larven und kleinen Fischen, wie z.B. Elritzen, zusammen. Bei der Köderwahl sollte man allerdings ebenfalls bedenken, dass unser Zielfisch ein recht standorttreuer Geselle ist, welchen er mitunter recht aggressiv verteidigt - was man zu seinem Vorteil nutzen kann. Dazu später mehr.

Köder für BachforelleAls Köder favorisiere ich Wobbler wie Minnows, Crank- und Twitschbaits zwischen 3 und 7 cm, ebenfalls könnte ich mir den klassischen Spinner aus meiner Tacklebox nicht wegdenken. Natürlich ist es empfehlenswert, die Köder mit sogenannten Schonhaken zu versehen, zumindest sollten aber die Wiederhaken der original Drillinge / Haken angedrückt werden.

Spoons: Forellenblinker nutzen

Ein weiterer, sehr beliebter Köder bei Forellenanglern ist zweifelsohne der sogenannten Spoon - auch Forellenblinker genannt. Die englische Namensgebung verdankt der Blechköder seiner löffelartigen Form. Diese kann durch leichte Veränderungen ein völlig unterschiedliches Laufverhalten aufweisen. Kombiniert man dieses mit dem entsprechenden Gewicht, bemerkt man schnell: Es gibt Spoons für alle möglichen Gewässer, Tiefen und Situationen – in unzähligen Varianten und Dekoren.

GTT Spoon

Der GTT Turbo Spoony in Weiß mit schwarzer Rückseite - also beidseitig lackiert. Das Weiß hat einen leichten Perlmutt-Effekt und blitzt enorm verführerisch auf.

Hot-Spots und Köderführung bei Bachforellen

Es bringt natürlich nichts, stundenlang eine einzelne Stelle zu beangeln. "Strecke machen" ist hier die Devise - da legt man schon mal einige Kilometer zurück. Man sollte den Bach von „unten nach oben“ ablaufen, also entgegen der Strömung, denn sollte ein Fisch aufschrecken, flüchtet dieser meistens Bach abwärts und scheucht auf seinem Weg nicht weitere fangbare Fische auf.

Haltet Ausschau nach großen Steinen, Rinnen, Rauschen, Gumpen und Kurven, denn dort finden sich meist Vertiefungen, in denen die Fische stehen; zudem sammelt sich an solchen Punkten die meiste Nahrung.

Gute Köder für Bachforelle 

An solchen Spots sollte der Köder mit der Strömung recht zügig vorbeigeführt werden, oft erfolgt der Biss direkt beim ersten Wurf. Sollte der Fisch nicht sofort hängen, einfach nochmal anwerfen, denn solange die Forelle Euch noch nicht entdeckt hat, wird sie mitunter einige weitere Male den Köder attackieren.

Ein Köderwechsel kann einen Fisch, der den aktuellen Köder nicht mehr attackiert, zum Teil doch nochmal zum Biss verleiten.

Nicht nur an schwierigen Tagen greife ich gern auf, für Bachverhältnisse, tieflaufende Wobbler zurück. So kann man träge Fische genau an ihrem Platz reizen, denn wie schon erwähnt verteidigen Forellen ihren Standort recht aggressiv.

Des Weiteren eignen sich natürlich auch sogenannte Spoons besonders gut zum Forellenangeln – nicht nur an den eigens dafür angelegten Teichen, sondern auch hervorragend in Bächen und kleinen Flüssen. Diese Spoons erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und kommen oftmals in diversen Dekoren daher. Auch hier gibt es verschiedene Formen mit ganz unterschiedlichem Laufverhalten.

Bachforellen im Drill: Schonender Umgang für Catch & Release

Bachforellen sind sehr empfindlich. Daher erfordern sie einen besonders schonenden Umgang. Der Drill sollte bei Forellen nicht zu lange dauern, auch mit solch feinem Gerät kann man große Forellen schnell ausdrillen. Die Landung sollte mit einem bereits nassen Kescher oder per Hand erfolgen. Bei zweiterem sollte stets auf nasse Hände geachtet und zudem auf den Kiemengriff verzichtet werden. Ist kein Kescher zur Hand, wenn mal ein größerer Fisch hängt, empfiehlt sich die Landung per Schwanzwurzelgriff.

Bachforelle wieder releasen

Zusammenfassung

  • kurze und feine Ruten
  • schnelle Rollen mit hoher Übersetzung
  • stark reizende Köder verwenden
  • auch tiefere Bereiche abfischen
  • schonender Umgang mit Bachforellen, da sie sehr empfindlich sind 

Die Angelei auf Salmoniden in oft fast unberührter Natur, stellt wahrscheinlich die schönste Art der Angelfischerei dar. Daher habe ich mich ihr seit Jahren verschrieben. Wie steht ihr zur Angelei auf Bachforellen oder Salmoniden generell?

Konntet ihr bereits Erfahrungen sammeln, die ihr teilen wollt? Habt ihr vielleicht Fragen? Schreibt sie einfach in die Kommentare - wir antworten nur allzu gern darauf.

Petri Heil und tight lines,

euer Jonas.