<h2>Kaufberatung zu Vorfächern</h2><p>Das Zeitalter der dicken <a href="/collections/monofil">Monofilschnüre</a> ist bis auf einige wenige Ausnahmen vorbei. Moderne Geflechtschnüre haben Einzug gehalten und brachten damit unzählige Vorteile. Dennoch gibt es auch einen entscheidenden Nachteil. Sie sind nicht abriebfest. <br>Somit ist es nahezu unabhängig vom Zielfisch notwendig, geeignete Vorfachmaterialien vorzuschalten, um das gewüschte Ziel zu erreichen.</p><p>Doch wie findet man das richtige Material für den richtigen Einsatzzweck. Dabei soll euch der folgende Vorfachmaterialien-Guide eine Hilfestellung geben.</p><h3>Die Materialien und ihre Eigenschaften</h3><h4>Fluorocarbon (FC)</h4><p>Fluorocarbon ist ein durchsichtiges Material, welches dem Monofil, also Nylon ähnelt. Dennoch hat es andere Eigenschaften.</p><p>Zunächst einmal hat es eine größere Dichte, weshalb FC schneller sinkt als Nylon. Weiterhin liegt der Lichtbrechungsindex von Fluorocarbon nahe dem des Wassers, weshalb FC zumindest in der Theorie unter Wasser nahezu unsichtbar ist. <br>Das Material ist sehr viel abriebfester und weist im Vergleich zu Nylon auch deutlich weniger Dehnung auf. <br> Die Kombination dieser Eigenschaften macht es zu einem idealen Vorfachmaterial für alles, was etwas schnurscheu ist und nur mäßige Zähne im Maul trägt. Auch gegen Muscheln und Steine unter Wasser bietet FC ausreichenden Schutz.</p><p>In großen Durchmessern ab ca. 0,90 mm eignet sich <a href="/collections/fluorocarbon">Fluorocarbon</a> auch aus hechtsicheres Vorfachmaterial.<br>Beim Kauf solltet Ihr unbedingt darauf achten, dass Ihr Vorfachmaterial aus 100 % FC kauft. Es sind auch mit FC beschichtete Nylonschüre erhältlich, welche sich gut als Hauptschnur eignen, als Vordach aber nur zweite Wahl sein sollten.</p><h4>Stahl</h4><p>Ein Stahlvorfach ist immer noch der Klassiker für das Fischen auf Hecht und andere stark bezahnte Räuber. Allerdings gibt es inzwischen viele Varianten. Stahlvorfächer sind immer aus mehreren Einzelfäden aufgebaut.</p><p><strong>Dabei gibt es:</strong></p><ul><li>1x7</li><li>7x7</li><li>1x19</li><li>und weitere Kombinationen</li></ul><p>Je <strong>mehr Fäden</strong> vorhanden sind, <strong>desto weicher und flexibler</strong> ist das Vorfachmaterial. Zum Teil lassen sich diese Materialien sogar knoten. Gleichzeitig sind weniger Fäden insgesamt etwas robuster, neigen aber auch leichter zum Knicken und müssen häufiger ausgewechselt werden. Dafür sind weniger Einzelfäden auch günstiger.</p><p>Neben der Anzahl der Fäden, spielt natürlich auch das Ausgangsmaterial eine Rolle. Es gibt <a href="/collections/stahlvorfacher">Stahlvorfächer</a> aus Edelstahldraht, die besonders für die Salzwasserfischerei infrage kommen, aber sehr teuer sind. Beim Einsatz im Süßwasser ist diese Investition nicht notwendig.</p><p>Stahlvorfächer sind zum Teil mit einer Beschichtung aus Nylon versehen, was die Farbe verändert, sie knick- und kringelsicherer, aber auch dicker und steifer, macht. Somit eignen sie sich bestens für den Einsatz von großen und schweren Köder, wohingegen dünne unbeschichtete Vorfächer eher für leichte Köder und unauffälliges Fischen, also zum Beispiel als Hechtversicherung beim Barschangeln zum Einsatz kommen.</p><p>Auch zum Bau von <a href="/collections/stinger">Stingern</a> eignet sich Stahlvorfach bestens.</p><h4>Titan</h4><p>Titan ist eine weitere Vorfachvariante. Titan wird als Monodraht und als Material aus 1x7 Einzelfäden angeboten. Titan ist leichter als Stahl, kringelt und knickt nicht und ist vollständig korrosionsbeständig. Darüber hinaus verfügt es über eine natürliche Dehnung. Im Grunde ist Titan daher das ideale Raubfischvorfach, allerdings ist es sehr viel teurer als Stahl.</p><p>Da Ihr <a href="/collections/titanvorfacher">Titanvorfächer</a> aber viel länger nutzen könnt als Stahlvorfächer, relativiert sich Preisunterschied sehr schnell und zudem spart Ihr euch das oft nervige Wechseln der verkringelten Vorfächer am Wasser.</p><p>Bei der Verarbeitung speziell von Titanmonodraht ist aber äußerste Sorgfalt notwendig. Wird das Material über eine scharfe Kante gequetscht oder geknickt, dann kann es ermüden und brechen, was dann im Unterschied zu einem Stahldraht nicht nach und nach, sondern plötzlich passiert.</p><p>Titandraht lässt sich aber sogar in dickeren Stärken noch gut knoten und hält richtig verarbeitet fast ewig. Gerade Miniwobbler und andere Leichtgewichte machen den Einsatz von hauchdünnen Titanvorfächern bei Hechtgefahr fast unerlässlich.</p><h4>Nylon</h4><p>Nylon hat als Vorfachmaterial nach wie vor seine Berechtigung. Da es im Gegensatz zu Fluorocarbon schwimmt, eignet es sich perfekt als Vorfachmaterial zum Topwater-Fischen. Hier kann kein FC eingesetzt werden, da einige <a href="/collections/topwater-koder">Oberflächenköder</a> ansonsten nicht mehr richtig laufen. Auch als Vorfachmaterial für lange auftreibende Montagen ist Nylon nach wie vor erste Wahl, da diese ansonsten durch das Eigengewicht des Fluorocarbons Richtung Grund gezogen werden.</p><p>Zum Trockenfliegenfischen eignet sich ebenfalls nur Nylon wirklich gut als Vorfach.</p><h4>Geflecht</h4><p>Natürlich kommt auch Geflechtschnur als Vorfachmaterial zum Einsatz. Karpfen- und Welsangler verwenden unterschiedliche Typen.</p><p>Karpfenangler verwenden dicke, beschichtete oder mit sinkenden Materialien verflochtene <a href="/collections/geflochtene-schnur">Geflechtschnüre</a> auf den letzten Zentimetern, um die Boilies verhedderungsfrei und möglichst unauffällig zu präsentieren.</p><p>Wels und Raufischangler verwenden Kevlargeflechte, um feinen Bürstenzähne von Wels und Co. Widerstand zu leisten und gleichzeitig ein sehr flexibles Vorfach zu erhalten.</p>