Angeln mit dem Cheburashka Rig - HechtundBarsch.de

Angeln mit dem Cheburashka Rig

In diesem Beitrag möchte euch Gastautorin Laura etwas mehr zum Cheburashka-Rig verraten und euch neben der Montage auch Vor- und Nachteile näher bringen. Habt ihr danach noch Fragen, lasst es uns gerne wissen. Bis dahin wünschen wir euch viel Spaß beim Lesen!

Was ist das Cheburashka Rig?

Beim Cheburashka-Rig, auch kurz „Chebu“ genannt, handelt es sich im Prinzip um eine Art Flexhead-Montage. Die Besonderheit liegt darin, dass Gewicht und Haken keine starre Verbindung eingehen und somit dem Köder mehr Bewegungsfreiheit ermöglichen. Die Gewichtskugel verfügt über einen Schlitz, durch den eine aus Edelstahldraht gebogenen Klammer hindurchgeschoben wird. Diese Klammer steht auf beiden Seiten des Gewichtes über. In die eine Seite wird der Haken eingehängt, die andere Seite dient der Befestigung am Snap oder direkt am Vorfach. Sobald die Klammer wieder in das Gewicht eingeschoben ist, sitzt sie bombensicher und ist gegen Ver- und Aufbiegen gesichert.

Cheburashka Rig direkt am Vorfach

Der Vorteil bei einem Snap ist die Möglichkeit, auch andere Montagen zu fischen und diese schnell und einfach wechseln zu können. In diesem Beispiel wurde das Cheburashka-Rig direkt ans Vorfach angeknüpft.

Wann ist das Cheburashka-Rig sinnvoll?

Es gibt Situationen, in denen das Cheburashka-Rig einem gewöhnlichen Jigkopf klar überlegen ist. Wollt ihr sogenannte „No action" Shads oder Krebsimitate fischen, könnt ihr ihnen mit dem Cheburashka-Rig noch mehr Leben einhauchen. Die flexible Verbindung lässt den Köder in alle möglichen Richtungen ausbrechen, flanken und kippen, was gerade No-Action-Shads verführerisch animiert und einen fantastischen Lauf gewährleistet.

Chebu-Montagen wurden mit unterschiedlichen Komponenten

Orange, Chartreuse oder einfach natural, diese Chebu-Montagen wurden mit unterschiedlichen Komponenten bestückt und am Offset Haken gefischt. 

Krebsimitate hingegen lassen sich sehr gut langsam und schleifend präsentieren. Die flexible Verbindung zwischen Gewicht und Haken ermöglicht den Raubfischen außerdem ein leichteres Einsaugen des Köders. Auch verringert sich die Aussteigerquote durch das Chebu oft um ein Vielfaches, da der Fisch sich nicht selbst aushebeln kann. 

Köder verformt sich beim Chebu-Rig beim Einsaugen

Gut sichtbar, wie sich der Köder beim Einsaugen verformt hat. Der Fisch wurde sicher gehakt und durfte somit in die Statistik aufgenommen werden.

Für welche Zielfische eignet sich das Cheburashka-Rig?

Ich persönlich nutze das Cheburashka-Rig am häufigsten beim Angeln auf Barsch, allerdings lässt es sich damit auch prima auf Zander angeln. Bei mir kommt das Rig vorallem in hängerträchtigen Gewässern zum Einsatz, da man den Köder auch „krautfrei“ mit einem Offsetthaken fischen kann und die Montage somit eine tolle Alternative zum normalen Jig bietet, wenn man sich durch Geäst, Kraut oder ähnliches arbeiten muss, um die Barsche zum Biss zu verleiten.

Zander mit Chebu-Rig

Dieser Zander konnte sicher auf dem Chebu verhaftet werden. Als Gewicht diente hier beispielsweise ein stark glänzender Bottom Jig.

Wann einsetzen?

  • wenn mehr Bewegung im Köder gefragt ist
  • an hängerträchtigen Stellen
  • in starker Strömung, wenn mehr Gewicht nötig ist, welches bei normalen Jigheads das Einsaugen des Köders erschweren würde
  • wenn Köder geschliffen werden sollen

Komponenten beim Cheburashka-Rig

Das Cheburashka-Rig lässt sich relativ einfach zusammenbauen. Ihr braucht Flurocarbon oder wahlweise auch Stahl (bei Hechtgefahr), ein Cheburashka- oder auch ein Bottomgewicht, einen entsprechenden Haken, optional einen Snap und einen passenden Köder. Um den Haken mit dem Chebu zu verbinden, zieht ihr einfach die Klammer aus dem Gewicht, verbindet Haken und Klammer und schiebt diese wieder in das Gewicht zurück. Oftmals sind die Klammern vom Chebus asymmetrisch geformt. Die schmalere Seite wird am Snap befestigt oder direkt an das Vorfach angebunden und in die größere, rundere Seite fädelt ihr euren Köder. Dabei kann man im Grunde nichts falsch machen, da man das ganze ansonsten nicht wieder richtig zusammen bekommt. 

Cheburashka-Rig binden 

Ein wesentlicher Vorteil sind außerdem die enormen Kombinationsmöglichkeiten. Ihr könnt euch jeder Situation am Wasser schnell und einfach anpassen und seid somit stets flexibel. Das liegt daran, dass ihr eine extrem hohe Auswahl an Ködern habt, diverse Gewichte in unterschiedlichen Farben wählen könnt und außerdem jede gängige Spinnfisch-Methode mit dem Rig ausüben könnt.

Komponenten in der Übersicht

  • Vorfachschnur (Fluorocarbon oder Stahl)
  • Chebu-Gewicht
  • Haken
  • Snap
  • Köder
  • Sekundenkleber

Welcher Haken eignet sich für das Chebu?

In hängerträchtigen Gewässern empfiehlt es sich, einen Offsethaken zu nutzen, um den Materialverlust und Frust durch Abrisse so gering wie möglich zu halten. Es gibt spezielle Offsethaken mit großer Hakenöse, welche dem Köder noch mehr Radius für Bewegungen in alle Richtungen geben. Das Angeln im Geäst, in Kraut- und Seerosenfeldern und anderen Hindernissen unter Wasser, macht mit dem Chebu einfach richtig Spaß!

Habt ihr weniger Hängergefahr oder angelt womöglich im Freiwasser, könnt ihr auf Einzel- oder Zwillingshaken, sowie auf einen Zusatzdrilling zurückgreifen. Dies reduziert die Fehlbissrate im Vergleich zum Offsethaken um ein Vielfaches. Einzelhaken mit großer Hakenöse, langem Hakenschenkel und einem weiten Hakenbogen eigenen sich ideal für diese Montage. Die Montage mit Aberdeen-Einzelhaken nutze ich persönlich am liebsten. Um überbleit im Freiwasser zu jiggen, ist die Einzelhakenmontage einfach ideal, da dies selbst mit hohem Kopfgewicht und kleinen Ködern möglich ist. Ihr könnt nämlich auch einen verhältnismäßig kleinen Köder mit einem schweren Chebu kombinieren, ohne zu riskieren, dass der Barsch Probleme mit dem Einsaugen des Köders hat. Der Köder bricht durch die bessere Beweglichkeit dabei in alle Richtungen unkontrolliert aus und erregt somit oft schnell die Aufmerksamkeit der Räuber.

Übersicht der Chebu-Haken:

  • Offsethaken
  • Einzelhaken
  • Zwillingshaken
  • ggf. Zusatzdrilling

Welches Blei für das Chebu-Rig?

Cheburashka- oder BottomGewichte gibt es in vielen verschiedenen Materialien, Farben und Gewichten. Wer die Umwelt schonen möchte, hat beispielsweise die Möglickeit auf Tungsten zu setzen. Tungsten wird auch besonders gerne bei der Ultralight-Angelei mit der Cheburashka genutzt, da Tungsten eine höhere Materialdichte hat und somit auch kleine Chebus ordentlich Gewicht auf die Waage bringen. Somit ist diese Art von Gewicht filigraner, unauffälliger und eben umweltschonender - dafür aber auch etwas teurer als herkömmliches Blei. Dieses erfüllt allerdings auch seinen Zweck. Chebus gibt es in knalligen Farben, gedeckten Farben oder eben im sogenannten natural. Damit könnt ihr euch entweder farbenfroh eurem Köder anpassen oder eben die Beschwerung unauffällig gestalten und den Fokus rein auf den Köder fixieren.

Der entscheidende Punkt für mich ist aber tatsächlich, dass ich auch besonders hohe Gewichte mit kleinen Ködern kombinieren kann. Wer also beispielsweise den KØFI Bleak Shad in 11 cm oder vielleicht sogar in 7 cm mit einer 25 Gramm schweren Cheburashka kombinieren möchte, um das Freiwasser mit zackigen Bewegungen nach Barschen abzusuchen, kann dies ohne Bedenken ausprobieren - auch wenn 7 cm im Vergleich zum Gewicht schon recht ulkig aussieht, ist das ohne Weiteres möglich.

Cheburashka-Rig richtig montieren

Hier findet ihr die Bild-Anleitung für die Montage des Cheburashka-Rigs:

  1. Schritt:
    Cheburashka-Rig Montage Schritt für Schritt
  2. Schritt:
    Cheburashka-Rig Montage Schritt für Schritt
  3. Schritt:
    Cheburashka-Rig Montage Schritt für Schritt
  4. Schritt:
    Cheburashka-Rig Montage Schritt für Schritt
  5. Schritt:
    Cheburashka-Rig Montage Schritt für Schritt
  6. Schritt:
    Cheburashka-Rig Montage Schritt für Schritt
  7. Schritt:
    Cheburashka-Rig Montage Schritt für Schritt
  8. Schritt:
    Cheburashka-Rig Montage Schritt für Schritt
  9. Schritt:
    Cheburashka-Rig Montage Schritt für Schritt

Cheburashka-Rig: Köderwahl & Köderführung

Auch hier sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Mit dem Cheburashka Rig lassen sich nahezu alle Köder fischen, auch wenn man manche dabei etwas modifizieren muss. Sieh dir dazu gerne auch nochmal unser FISHING HACKS Video an, in dem dir Ihno zeigt, wie man Gummiköder modifiziert. Ideal für krautfreies Angeln.

Fishing Hacks Video:

Pintails, V-Tails, Shads, Creaturebaits, Krebsimitate, Twister – nahezu jede Art von Softbait ist geeignet für die Angelei mit dem Cheburashka-Rig. Dabei könnt ihr den Köder jiggen, faulenzen, schleifen, twitchen, Spinn-Stops einlegen...

INFO:
Pintails und V-Tails sind ideal für das schnelle Jiggen und Twitchen im Freiwasser, weil sie wenig Wasser verdrängen und in alle Himmelsrichtungen ausbrechen können! Trifft man mit seinem aggressiv geführten Köder auf einen Schwarm raubender Barsche, dauert es nicht lange, bis die Rute krumm ist!

Mit Krebsimitaten und Creaturebaits könnt ihr super in Gewässern mit gutem Krebsbestand und vor allem im Winter, wenn die Fische grundnah stehen und nur schwer aktiv sind, arbeiten. Gerade das Schleifen und Stehenlassen von kleinen Krebsen oder Creatures lässt auch lethargische Barsche und Zander gerne zuschnappen.

Vorteile & Nachteile beim Cheburashka Rig

Wie bei allem im Leben hat auch das Fischen mit der Chebu Vor- und Nachteile. Schauen wir uns diese einmal genauer an.

Vorteile der Cheburashka:

  • sehr flexibel bei der Komponentenwahl
  • auch kleine Köder lassen sich mit großen Gewichten fischen
  • nahezu jeder Softbait ist fischbar
  • das Einsaugen des Köders wird durch die flexibele Verbindung erleichtert
  • der Köder hat mehr Spielraum
  • Köderpräsentation ist optimiert
  • auch für Angeleinsteiger geeignet, keine komplizierte Montage
  • nicht viel Material nötig, geringe Kosten
  • Gewichte und Köder können schnell gewechselt werden
  • diverse Variationen in der Köderführung und -präsentation
  • Sowohl Offset- als auch Einzelhaken fischbar

Nachteile der Chebu:

  • die Wurfweite verringert sich etwas, weil die Montage mehr flattert
  • Köder könnten durch das Eigengewicht des Hakens zur Seite wegkippen, vor allem in der Ruhephase, was den ein oder anderen Hänger bei einem Einzelhaken provoziert
  • das Aufziehen des Köders erfordert gerade bei Einsteigern ein wenig Übung

Zusammenfassung

Alles in allem besticht die Chebu gerade durch ihre Vorteile und die enorme Flexibilität. Köder und Einsatzgebiet sind weit gefächert und die Montage macht einfach Laune auf Barsch und andere Stachelritter. Gibt es eurerseits gegenteilige Erfahrungen? Habt ihr die Chebu schon gefischt? Habt ihr Anmerkungen? Lasst es mich gerne wissen.

Vielen Dank,

eure Laura.