Für ein erfolgreiches Zanderangeln kannst du unterschiedliche Methoden nutzen. Besonders beliebt sind das Jiggen und die Faulenzermethode, die sich von der Angelmontage her ähneln, sich aber in der Köderführung grundlegend unterscheiden. Du kannst auch das Carolina Rig oder die Drop-Shot-Methode nutzen. All diese Methoden erklären wir dir in diesem Beitrag.
Vorbereitung
Ich nutze eine relativ steife Angelrute mit Spitzenaktion, Shimano Shadow Diaflash 0-30g, dazu verwende ich geflochtene Spiderwire Invisi Braid, 0,17 mm. Am Ende der Schnur befestige ich einen kleinen Wirbel und an die andere Seite des Wirbels kommt circa 50 cm Monofil Schnur. So hat man immer noch super Kontakt zum Köder und gleichzeitig eine sehr gut getarnte Montage.
Die Köder kann man direkt an der Monofil Schnur befestigen oder auch einen kleinen Cross Lock Snap Wirbel dazwischen tun.
Das Gewicht des Jigkopfes hängt sehr davon ab, wie tief der Wasser und wie stark die Strömung ist. An meinem Heimgewässer, der Havel, nutze ich meistens Köpfe zwischen 12 und 16 g.
Zander-Angelmethoden im Überblick
Jiggen
Zuerst wirkt das Jiggen auf Zander relativ schwer koordinierbar. Meiner Meinung nach ist Jiggen die aktivste und zugleich schwierigste Methode des Angelns.
Nach dem Auswurf sollte man zuerst warten, bis der Köder auf dem Boden liegt und die Rutenspitze Richtung Wasser zeigt. Danach ein zügiger Zupfer mit der Rute, sodass der Köder etwa 50 cm über den Boden steigt und die Rutenspitze circa 60° nach oben zeigt. Jetzt ist es ganz wichtig, schnell einzurollen, damit die lose Schnur aufgerollt ist und die Spitze der Rute wieder Richtung Wasser zeigt.
Die Schwierigkeit dabei ist, den ständigen Kontakt zum Köder zu behalten, damit jeder Biss sofort erkennbar ist. Bei der Übung dieser Methode achte darauf, die Rute und somit den Köder nicht zu hochzureißen. Diese Angelmethode ist schwer zu empfehlen, wenn die Zander richtig in Fresslaune sind, meistens in den Sommermonaten kurz vor der Dunkelheit.
Faulenzermethode
Bei der Faulenzermethode kommen die Meisten viel schneller zurecht. Es ist es die am häufigsten angewendete Methode, um Zander zu fangen. Der Name der Methode leitet sich vom Stil des Angelns, der leicht zu erkennen ist, ab: Außer beim Wurf und beim Drill bleibt die Rute immer ganz ruhig, mit der Spitze Richtung Wasser zeigend.
Nach dem Auswurf wartet man zuerst, bis der Köder auf dem Boden liegt. Am Zusammenfallen der Schnur erkennt man, dass der Köder auf dem Boden liegt, hier muss man einfach paar Mal an der Rolle kurbeln und wieder abwarten, bis der Köder sinkt. Durch den gleichbleibenden Rutenwinkel startet der Köder in einem ziemlich flachen Winkel und bleibt dadurch immer ganz nahe am Boden. Hier sollte man ganz langsam kurbeln und nur sehr kurze Einholphasen einlegen, um jedem Zander die Chance zu geben, zuzuschnappen.
Carolina Rig
Das Carolina Rig stammt aus den USA und wird hauptsächlich genutzt, um Largemouth-Barsch (Forellenbarsch) zu fangen. Ich habe selbst mehrere Jahre in Simbabwe auf Largemouth-Barsch geangelt und sehr häufig das Carolina Rig angewendet. Seit ich in Berlin lebe, bin ich weiterhin meiner geliebten Carolina Rig treu geblieben, und habe mehrere kapitale Zander und Barsche damit gefangen.
Im Prinzip führt man den Köder sehr ähnlich wie bei der Faulenzertechnik, der größte Unterschied liegt in der Montage der Angel: Beim Carolina Rig läuft das Bullet Blei auf der geflochtenen Schnur, es gibt einen Wirbel am Ende der geflochtenen Schnur (zwischen geflochtener und Monfilschnur), der verhindert, dass das Blei runter zum Haken läuft.
Zusätzlich kommt nach dem Bullet Blei eine Glasperle auf die geflochtene Schnur, somit entsteht ein reizendes "Klack"-Geräusch, wenn das Blei gegen die Perle schleudert. Ich tue circa 70 cm 0.3 mm Monofil am Ende dran und nutze einen Barbless Offset Haken.
Es gibt etliche Köder für den Carolina Rig, viele haben lange krebsartige Formen und sorgen für viel Wirbel im Wasser. Bei starker Strömung kann ich den Carolina Rig wirklich empfehlen, dabei sollte man den Köder sehr langsam führen.
Drop-Shot
Bei der Montage verbinde ich wieder circa 70 cm Monofil mit der geflochtenen Hauptschnur (hierfür nutze ich einen kleinen Wirbel) und befestige ein spezielles Drop-Shot-Blei am Ende der Monofilschnur. Circa 40 cm über dem Blei befestige ich den Offset-Haken direkt an der Monofilschnur und nutze dafür einen Palomarknoten. Hierzu kann man besondere Drop-Shot-Köder verwenden, aber meine besten Fänge bis jetzt waren alle auf herkömmlichen Jig-Köder, ganz besonderes Lunker City Gabelschwanz.
Nach dem Auswurf vom Köder warte ich, bis das Blei auf dem Boden liegt. Dann in Prinzip reicht ganz leichtes Zupfen der Rute, immer dabei die Schnur gespannt halten.
Beim Einholen des Köders darauf achten, alles extrem langsam zu machen. Die Besonderheit beim Drop Shot ist, dass man den Köder deutlich länger auf der gleichen Stelle präsentieren kann, weil das Blei ganz unten ist.
Normalerweise muss man beim Zanderbiss sofort anschlagen, aber beim Drop Shot ist es besser, kurz zu warten und dann anzuschlagen.
Zusammenfassung
Ich hoffe, diese Tipps haben etwas geholfen und ich kann sicher sagen, dass mehr Vielfalt beim Angeln mehr Spaß macht und man mehr Fisch fängt. Ich freue mich auf euer Feedback und eure Kommentare.
Bis bald, und bis dahin wünsche ich euch allen ratternde Rollen!