Ob man beim Angeln auf einen Köderfisch oder einen Kunstköder zurückgreift, scheint fast schon Glaubenssache zu sein. In diesem Beitrag versuchen wir, diese Frage neutral zu beleuchten, um dir alle Pros und Kontras vom Köderfischangeln und von Kunstködern aufzuzeigen. So kannst du am Ende selbst eine Wahl treffen.
Köderfische: Vorteile und Nachteile
Köderfische habe den großen Vorteil, dass sie die Räuber sehr oft (besonders in den kalten Jahreszeiten) wegen ihres starken natürlichen Geruchs anlocken. In den meisten Seen bewegen sich sehr große Hechte, Zander und Barsche und klappern langsam ihr Revier ab. Wenn man also genug Zeit mitbringt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Köderfisch irgendwann vom Räuber geschnappt wird.
Tipp:
Obwohl es meistens empfohlen wird, heimische Köderfische zu nutzen, habe ich mit öligen Meerfischen deutlich bessere Ergebnisse erzielt, so sind beispielsweise Sardellen und Makrelen ganz hervorragende Köderfische für das Hechtangeln.
Ganz wichtig beim Köderfischangeln ist ein schnelles Anhauen, damit der Räuber den Haken nicht zu tief schluckt. Früher habe ich sehr viel mit Köderfisch geangelt und diese ist Methode ist vor allem bei guter Kenntnis über die Struktur des Sees wirklich sehr erfolgversprechend, weil man weiß, wo der KöFi zu platzieren ist.
Nachteile bei der Verwendung von Köderfischen sind:
- Lebendige KöFi sind in Deutschland nicht erlaubt, damit dem Tier keine Schmerzen oder Leiden zugefügt werden (§ 17 Tierschutzgesetz)
- Höherer Aufwand, da KöFi zunächst gefangen oder tiefgekühlt mitgenommen werden müssen
- KöFi sind nur dann wirklich sinnvoll, wenn der Fang entnommen werden soll – "Catch and Release" ist bei der Nutzung von Köderfischen schlechter umzusetzen
Persönlich habe ich für mich entschieden, das Angeln mit Köderfisch zu weitestgehend einzustellen, da ich mittlerweile kaum noch Fische mitnehme und bei dieser Methode "Catch and Release" oft nicht möglich ist. Dazu habe ich alle meine PB's (Hecht, Barsch und Zander) mit Kunstködern aufgestellt. Es sollte jedoch jeder selbst wissen, was das Hauptmotiv seiner Angeltouren ist und wer gerne maaßige Fische entnimmt, für den ist das Köderfischangeln sicher eine sehr reizvolle Variante.
Kunstköder: Vorteile und Nachteile
Ob Spinner, Blinker, Wobbler, Twister oder Gummifisch – nur um ein paar Varianten zu nennen: das riesige Repertoire an Kunstködern bietet jedem Angler die Möglichkeiten bei so gut wie allen Bedingungen zum Fisch zu kommen. Wichtig dabei ist vor allem, dass man den richtigen Köder zur passenden Bedingung auswählt.
Beim Kunstköderangeln bin ich extrem flexibel, kann sehr viele Stellen und Kanten schnell abfischen und sofort jeden kleinsten Biss spüren. Das Gefühl des Fischkontakts ist es, weshalb ich unter anderem viel am Wasser bin, daher ist das Kunstköderfischen auf Raubfisch meine absolute Lieblingsdisziplin beim Angeln. Dazu kommt, dass die Räuber meist unproblematisch gehakt werden und so schonend zurückgesetzt werden können.
Praktisch ist auch, dass die Kukö einmalig angeschafft und – außer beim Abriss – mehrfach verwendet werden können.
Das Fischen mit Kukö hat aber auch Nachteile:
- Kunstköder bestehen nicht aus natürlichen Materialien und sind daher anders zu entsorgen. Bleiben sie im Gewässer zurück, kann sich das auf die Umwelt auswirken
- Im Gegensatz zu Lebendködern bzw. regulären Beutefischen unbeweglich
- Geruch kann (je nach Hersteller) unangenehm sein, evtl. sollten sie aromatisiert werden
Welche Techniken und Materialien es zum Kukö-Fischen gibt, erzähle ich in einem extra Beitrag dazu.
Zusammenfassung
Für mich haben sich Kunstköder in den letzten Jahren absolut etabliert, sodass ich keine Köderfische mehr nutze. Je nachdem, wo du angelst und welcher Fisch und welche Verwendung dein Ziel ist, können KöFi aber ebenfalls sehr gute Ergebnisse erzielen. Mehr Flexibilität bieten mir die Kunstköder.
Bis zum nächsten Mal wünsche ich euch allen ratternde Rollen!
