Angeln im Familienurlaub: Auf Forelle in Italien (Abruzzen) - HechtundBarsch.de

Angeln im Familienurlaub: Auf Forelle in Italien (Abruzzen)

Kürzlich bin ich auf einen Artikel gestoßen, der die Kombination Angeln und Familienurlaub interessant unter die Lupe nimmt. Da ich mich sehr in diesem Artikel wiedererkannt habe, möchte ich das Thema aufgreifen und meine neusten Erfahrungen dazu mit euch teilen.

Angelurlaub oder Urlaub, in dem geangelt wird?

So gibt es für Angler eigentlich nur zwei Arten Urlaub: Angelurlaube und Urlaube, in denen geangelt wird. Der Laie würde jetzt vielleicht sagen, das sei doch dasselbe, doch das ist es natürlich nicht.

Beim reinen Angelurlaub ist der gesamte Urlaub von Anfang bis Ende komplett nach der Angelei ausgerichtet. Es werden vorher haufenweise Pläne über Zielfische, Spots, Techniken und Material gemacht, überall Infos aufgesaugt und der eigene Tagesrhythmus den Beißphasen der Zielfische angepasst, sofern man sie erkannt hat. Realistisch betrachtet ist ein solcher Urlaub jedoch nicht allzu oft möglich, schließlich möchte man auch mit der Familie Urlaube verbringen und "Angeln bis der Arzt kommt" ist dabei eher schwierig, obwohl meine Frau und meine Kinder dem Angeln durchaus etwas abgewinnen können.  

Es läuft also meist auf die Variante "Urlaub, in dem geangelt wird" hinaus. Man bestimmt ein Reiseziel, bei der Auswahl spielt das Thema Angeln zunächst überhaupt keine Rolle. Je näher die Reise kommt, desto mehr findet man dann, dass man eigentlich schon mal eine Rute einpacken könnte. Zur Sicherheit. Dann schaut man zur Sicherheit nochmal kurz im Internet nach, welche Gewässer und mögliche Zielfische sich eigentlich in der Nähe des Reiseziels befinden und "schwupps" hat es die eine oder andere Tacklebox auch noch in die Reisetasche geschafft. Wie gesagt, alles nur zur Sicherheit.

Familienurlaub in Italien

Als ich am letzten Wochenende mit meinen Kindern zu meiner Mutter nach Italien aufgebrochen bin, hatte ich also zur Sicherheit ein bisschen Equipment eingesteckt. Heute war dann die erste Gelegenheit, ein paar Köder baden zu lassen.

Ich wusste, dass es in den Gewässern hier Forellen geben soll. Wir gingen also an einen kleinen Baggersee im Gebirge nahe der Gemeinde Casoli in den Abruzzen. Ich baute meinen Jungs Ruten mit Pose und Made auf, ehrlich gesagt hatte ich an diesem für uns unbekannten Gewässer keine Lust, allzuviele Montagen/Köder zu verlieren. Da ich mit Pose und Made auch schon gute Erfahrungen beim Forellenangeln gemacht hatte, hielt ich das für eine stressfreie und erfolgversprechende Variante für die Jungs. Ich selbst nahm meine Spinnfischrute und bestückte sie mit einem kleinen Spinner.

Baggersee als Forellenparadies?

Wir legten los und schon nach einer halben Stunde konnte mein älterer Sohn Ben ein kräftiges Untertauchen seiner Pose beobachten. Er schlug an, wie ich es ihm beigebracht hatte und tatsächlich – er holte eine sehr ansehnliche Forelle ans Ufer. Er war total happy, er hatte vorher längere Zeit nichts gefangen und sich bereits etwas von einem Fluch zusammengesponnen. Ryan (mein jüngerer Sohn) und ich wurden durch Bens Fang natürlich zusätzlich motiviert.  

Das sollten wir auch hinkriegen! Ich spinnte und spinnte, fischte alle Gewässertiefen ab, wechselte die Spots und die Köder, doch es tat sich nichts. Ich blieb optimistisch, doch der Zeitplan war knapp und wir mussten bald wieder los. "Noch 10 Minuten, Jungs, okay?" Es kribbelte mir in den Fingern, ich wollte jetzt auch etwas fangen. Kurz vor Ablauf der vereinbarten Zeit knallte es dann nochmal, allerdings nicht bei mir, sondern an Ryans Rute! Er drillte den Fisch voller Aufregung und war stolz wie Oskar, als ich die Forelle für ihn ans Land holte.

Als Schneider zurück

Wir mussten los und machten uns auf den Rückweg zum Haus meiner Mutter. Bei der Rückfahrt realisierte ich, dass das heute eine Premiere gewesen war: Meine Jungs hatten mich zum ersten Mal als Schneider nach Hause geschickt und dabei selbst etwas gefangen. So fuhr ich zwar als Schneider, aber gleichzeitig als stolzer Papa nach Hause. Das kleine Angelerlebnis werde ich auf jeden Fall in Erinnerung behalten. Und den Familienurlaub auch!

Bis zum nächsten Mal wünsche ich euch allen ratternde Rollen!

Euer Daniel