Das Klippenangeln in Nordfrankreich ist spannend und in deutschen Angelbeiträgen bis jetzt nur wenig erwähnt. Von Crozon bis Calais gibt es unzählige Klippen und Felsenküsten mit vielen Hotspots für Angler. Das Klippenangeln im Ärmelkanal und Atlantik ist ein echtes Abenteuer und fragt um eine gute Vorbereitung. Hier findet ihr wichtige Tackle Tipps und Empfehlungen zu den besten Angelstellen. Die nordfranzösischen Klippen sind rauh und die Gezeiten auch an ruhigen Tagen sehr stark. Mit unseren Insider Tipps seid ihr zu 100% gut vorbereitet und klar zum Fang der kämpferischen Meeresräuber.
Wer dem Hecht & Barsch Blog schon länger folgt, dem ist sicher auch aufgefallen, das wir mit unserem heutigen Blogbeitrag über das Klippenangeln in Nordfrankreich; unseren Angeltrip weiter fortsetzen. Über die Poldergewässer der Niederlande und Belgien kommen wir jetzt mit dem Blog im nördlichen Teil von Frankreich an. Es gibt hier sehr viele sehr gute Gewässer für alle Sportfischer, sowohl im Süß- wie auch im Salzwasser. Angeln ist sehr beliebt und die Regeln zur Sportfischerei offen und modern. Frankreich ist ein wahrer Traum für jeden Angler.
Braucht man in Frankreich einen Angelschein?
Zum Klippenangeln im Meer in Frankreich ist kein Angelschein erforderlich. Jeder Angler darf mit 1 - 2 Angelruten vom Ufer oder auch vom Boot aus waidmännisch im Meer angeln. Die genauen Bestimmung zu geschützten Arten und verbotenen Ködern, beziehungsweise Fangtechniken findet ihr weiter unten in einer Linkübersicht für alle Klippenangler in Frankreich. Natürlich sind ein paar Ausrüstungsgegenstände essentiel und dürfen in keiner Ausrüstung fehlen. Auch hierzu findet ihr weiter unten im Blogbericht eine Übersichtsliste mit Tackle Tipps.
Anfahrt zu den Klippen
Wenn ihr mit dem Auto von Belgien aus über Calais zur Côte d’Opale kommt, so erheben sich wie aus dem Nichts die Klippen und hügeligen Landschaften. Die Unterschiede zum platten Land der Nachbarn könnten nicht größer sein. Selbst das Meer wechselt seine Farbe und sieht beinah verzaubernd aus. Je weiter südlich man kommt, umso mehr wechselt das Meerwasser von einem grau - braun Ton zu einem Türkisblau. Von Wissant aus sieht man die ersten hohen Klippen am Horizont. Bei Fécamp hat man auch eine gute Aussicht auf die Klippen, hier beginnen die wirklich hohen Felsenküsten der Normandie.
In den berühmten Badeorten Berck-sur-Mer, Fort Mahon-Plage, Le Touquet-Paris-Plage sowie im schönen Boulogne-sur-Mer finden sich familienfreundliche Sandstrände, perfekt geeignet für einen tollen Tag am Strand. Wer die Normandie und die Bretagne zum ersten Mal erkundet, verliebt sich oft in die einmalige schöne Region Frankreichs und kommt regelmäßig zurück an seine Lieblingsplätze. Man trifft hier viele Familien, aber auch Rucksacktouristen, Pilger und Wohnwagenfahrer.
Falls ihr während der Reise Angler seht, so geben wir Euch eine handvoll Sprachtipps mit auf dem Weg. Damit könnt ihr ohne große Problem die besten Fangtechniken und Köder, auch mit minimalen französisch Kenntnissen den lokalen Anglern entlocken.
Angeltechnik und Köder Klippenangeln
Es gibt diverse sehr erfolgreiche Angeltechniken und Köder zum Klippenangeln. Dabei macht es keinen großen Unterschied ob ihr nun auf einer 10 Meter hohen Klippen mit viel Brandung steht, oder nur auf ein paar großen Steinen windgeschützt bei einem Hafen. Das Prinzip ist, das ihr beim fischen den Köder über ein Hindernis führt und unter Umständen viele Meter tief direkt vor den Füßen angelt. Die Kombination von einer Pose und einem Kunstköder ist beim Klippenangeln keine Seltenheit und führt oft zum Erfolg. In der Regel benutzt man eine lange starke Angelrute und relativ dickes Material. Klippenangeln ist eine sehr aktive Form des Sportfischens, je nach Angeltechnik und Situation ist eine Rute pro Angler ausreichend. Man muss stetig der Schnur folgen und dafür sorgen, dass die Wellen diese nicht auf die Felsen spült. Eine Grundrute plus eine Spinnrute ist nur bedingt möglich und meist schon zu viel Gepäck für den unter Umständen schwierigen Zugang zum Wasser.
Das Gepäck sollte immer minimal sein, und dabei gut überdacht. Bei einem anstrengenden Marsch zu den Angelstellen zählt jedes extra Kilo, und im besten Fall hat man eine Hand frei; so dass man sich abstützen oder abfangen kann. Sowieso ist ein gutes Gleichgewicht, neben gutem Schuhwerk sehr wichtig. Jeder Schritt wird mit Bedacht gesetzt und auf rutschigen Untergrund ist doppelte Vorsicht geboten.
Angeltechnik Naturköder
Der klassische Klippenangler in Nordfrankreich benutzt lokale Naturköder die sich auf den Klippen und Felsen ansammeln. Unzählige Schalentiere, Pflanzen und Schwämme besiedeln die Ufer der steinigen Küsten. In Frankreich darf jedermann, unter Beachtung ein paar weniger Regeln, Muscheln und Co. zum Eigenverzehr oder auch als Angelköder sammeln. Am besten funktioniert es zusammen mit einem lokalen Sportfischer, der die besten Plätze kennt und im Zweifel die geschützten Arten auf Anhieb identifizieren kann.
Mit einem kleinen Vorrat an Naturködern zum Klippenangeln kann man die Session beginnen, und später neue frische Naturköder am eigentlichen Angelplatz suchen. Dabei sind ein gutes Taschenmesser und ein geschlossener Eimer die besten Freunde der Klippenangler. Ein drittes wichtiges Utensile ist Bindegarn oder ein ähnlicher Faden. Hiermit kann man die Köder ohne diese mit dem Haken zu durchstechen festbinden.
Eine simple Laufposenmontage mit einem starken Vorfach und Einzelhaken ist die meist genutzte Technik zum erfolgreichen Naturköderangeln bei den nordfranzösischen Klippen- und Felsenküsten. Posen zum Meeresangeln haben eine Tragkraft von 50 Gramm und mehr. Die Wirbel und Haken sollten salzwasserfest sein und eine relativ hohe Tragkraft haben. Eine Eigenheit der Klippenangler in Nordfrankreich ist, das viele eine Pose ohne Schnurstopper benutzen. So kann man den Köder kontrolliert absinken lassen und sehr aktiv führen.
Angeltechnik Kunstköder
Das moderne Klippenangeln mit Kunstködern wird in Frankreich immer beliebter, ist aber weitaus weniger populär wie in zum Beispiel Japan und anderen Ländern. Oft sind es die jungen Angler die mit Jig- und Stickbaits ihr Glück probieren. Man unterscheidet beim Klippenangeln die Kunstköder zwischen Oberflächen-Köder und Baits die eher vertikal beziehungsweise tief geführt werden.
Natürliche Farben
Vertikales fischen geht vor allem super mit einer Posenmontage wie hier oben im vorherigen Absatz beschrieben. Durch das Umlenken der Schnur über die Pose, vermeidet man Hänger an den Felsen am Ufer. Im Prinzip muss man noch nicht einmal das Vorfach wechseln, wenn man von Natur- zu Kunstköder switcht. Ein künstlicher Gummiaal ist schon vielen Fischen zum Verhängnis geworden. Pollack und Wolfsbarsch lieben die Aale und attackieren diese mit voller Wucht. Natürliche Farben sind hierbei die erfolgreichsten.
Köder beim Spinnfischen
Zum Spinnfischen im Oberflächenwasser eignen sich alle Kunstköder die einem Beutefisch ähneln. Stickbaits oder große Popper sind perfekt, und garantieren ein großes Spektakel wenn die Fische so richtige in Beisslaune sind. Dabei muss man keine Angst haben den Köder zu schnell einzuholen.
Salzwasserfliege
Ein echter Insidertipp ist eine Salzwasserfliege montiert mit einem möglichst feinen Vorfach an einer Wasserkugel. So sind die Chancen auf eine vorsichtige große Meeräsche oder einen dicken Wolfsbarsch sehr groß. Ursprünglich kommt diese Angeltechnik aus Irland von den Lachsanglern, welche die Montage von den großen Seen an die Küstengewässer brachten.
Sobald du einen Schwarm Vögel auf die Wasseroberfläche stürzen siehst, oder kleine Futterfische panisch aus dem Wasser springen; so kannst du sehr sicher sein das ein paar Räuber im Wasser unterwegs sind. Manche Kunstköder Klippenangler suchen speziell nach fressenden Fischen. Andere probieren ihr Glück lieber global bei allen Hot Spots in der Hoffnung das ein Raubfisch am Platz steht. Für welche Taktik du dich entscheidest hängt von den eigenen Vorlieben ab.
Angelausrüstung zum Klippenangeln
Klippenangler führen immer nur eine sehr kleine und gut sortierte Ausrüstung mit sich. Trotzdem sollte man unter Umstände auf viele Hänger und Abrisse vorbereitet sein. Ein schwieriger Zwiespalt, dem man beim packen immer im Hinterkopf hat. Sehr praktisch ist es, wenn man erst vor Ort entscheidet was in die eigentliche Tasche oder den Rucksack kommt. Je nach Angelstelle packt man eher ein paar extra Blei oder Posen ein. Dazu die jeweiligen Kunstköder, und der Rest bleibt im Auto. Eure Beine werden es Euch danken!
Die Basisausrüstung zum Klippenangeln besteht aus einer minimal 3,50 Meter langen Angelrute. Die Rute sollte genügend Rückgrat haben und ein Wurfgewicht von mehr als 100 Gramm. Alternativ kann man eine kurze Rute von zum Beispiel von 2,75 Meter und bis zu 90 Gramm Wurfgewicht fischen. Diese dann mit Kunstködern, und vor allem zum Speed Jigging mit einer geflochtenen Schnur auf der Rolle. Eine lange Rute ist eher zum Naturköderangeln und dem Einsatz mit einer Pose beziehungsweise weiter draussen mit einer Grundmontage geeignet.
Im Prinzip kann man beide Angelruten mit nur einer Angelrolle benutzen und diese dann jeweils wechseln. Praktischer ist es natürlich für alle Angelruten eine eigene Rolle zu haben. Die eine Rolle wird mit einer 0,45 mm Monofilschnur bespult, die andere je nach Vorliebe oft mit einer geflochtenen Angelschnur. Eine geflochtene Angelschnur bietet den großen Vorteil eines direkten Kontaktes zum Köder. Beim Jiggen und anderen Angeltechniken mit Kunstködern ist ein direkte Kontakt und viel Gefühl sehr wichtig.
Der Nachteil ist, das die Felsen die geflochtenen Schnüre schnell beschädigen können. Im Gegenteil hierzu bietet eine monofile Angelschnur den Vorteil der Dehnung, wenn ein Fisch aus dem Wasser durch die Luft zum Angelplatz gehoben wird, so schlitzt der Haken weniger einfach aus wie bei einer dehnungslosen geflochtenen Schnur.
Neben der passenden Rolle und Rute gehören noch ein paar weiter Ausrüstungsgegenstände zur Grundausrüstung zum Klippenanglen. Weiter unten findet ihr eine hilfreiche Linkliste und hier unsere kurze Übersichtsliste die das packen der Ausrüstung zum Klippenangeln in Nordfrankreich ein wenig erleichtert.
Angelausrüstung Klippenangeln Packliste:
- 2x Angelrute / 2x Angelrolle
- Wanderschuhe
- Regenjacke (auch bei guten Wetter)
- ggf. Rettungsweste
- Taschenmesser
- Zange zum Hakenlösen und zur Vorfachmontage
- Vorfächer und Bindegarn / Faden
- Wirbelsortiment Salzwasser extra stark
- Posen und Schnurstopper
- Sortiment Kunstköder
- Naturköder – je nach Verfügbarkeit kaufen oder vor Ort sammeln
- Taschenlampe und Kopflampe, Signalleuchte, Ersatztelefon
- Kescher für Klippen und Häfen oder ein Gaff mit extra langer Stange
- gute Sonnenbrille und Sonnenschutz, Trinkwasser
- Gummiköder für Drop Shot o.ä
- Jigging Baits und Prop Baits
- Fliegen
- Topwater Baits
- kleine Pilker
Angelstellen an der Küste in Nordfrankreich
Die erste Angelstellen die wir euch hier zu eurem Nordfrankreich Trip empfehlen liegt bei Yport und ist nur bei Ebbe zu befischen. Unter Umständen müsst ihr euch den Spot mit den lokalen Wellenreitern teilen, aber hier kann man prima von den Felsen aus die guten Stellen anwerfen. Die beeindruckenden Klippen im Rücken, erinnern stetig daran bei aufkommender Flut zeitig zum Strand zurück zu kehren.
Ein Stück weiter liegt die Landzunge La Falaise d'Amont wo man relativ einfach ans Wasser kommt und die Fische im klaren Wasser gut lokalisieren kann. Die Vorfreude beim ankommen und dem Abstieg über die Treppen ist riesig, wenn unten in Wurfweite ein paar Wolfsbarsche oder Meeräschen ihre Runden drehen.
Von Tréveneuc bis Godelins finden sich viele gute Angelstellen. Von den verschiedenen Stränden aus erreicht man die Angelstellen bei den Klippen ohne große Mühen. Ein guter Tipp für alle Klippenangleranfänger. Das Wasser ist hier sehr klar und oft kann man die Fische im Wasser bei den Spots sehen.
Frankreich Angelreise Tipps
Salut und Bonjour sollten kein Problem sein. Mit ein paar einfachen Sprachtipps kommt man in Frankreich schnell mit den Einheimischen ins Gespräch. Ob man am Ende nur die Hälfte versteht ist dann auch kein Problem. Hauptsache man hat es probiert und seinen guten Willen gezeigt. Den Rest erklärt man mit Händen und Füßen… voilá.
Französisch |
Deutsch |
Très bien, merci |
Dankeschön, sehr gut |
Je m'appelle… |
Ich heiße... |
En chanté |
Angenehm Sie kennenzulernen |
Je suis désolé |
Es tut mir leid |
Je ne parle pas français |
Ich spreche kein französisch |
Je ne comprends pas |
Ich verstehe es nicht |
Aidez-moi, s'il vous plaît! |
Bitte helfen Sie mir! |
Retirer de l'argent |
Geld abheben |
Magasin |
Geschäft |
Aller pêcher |
Angeln gehen |
Loup de mer / Bar |
Wolfsbarsch |
Mulet |
Meeräsche |
Die Reisekosten in Frankreich sind hoch. Unter anderem durch hohe Spritpreise und Mautgebühren auf den Autobahnen. Kleine lokale Tankstelle sind deutlich günstiger wie die großen Raststätten. Wer genug Zeit mit im Gepäck hat, der kann seine Anreise über die Landstrassen planen, dabei von der schönen Natur geniessen und das eingesparte Mautgeld in ein gutes Abendessen investieren.
Linktipps Klippenangeln Nordfrankreich
Zum Abschluss von unserem Blogbeitrag zum Klippenangeln in Nordfrankreich geben wir euch ein paar praktische Linkempfehlungen mit auf den Weg. Falls du persönlich noch Tipps und Empfehlungen kennst, die wir noch erwähnt haben, so freuen wir uns immer über einen Kommentar von dir hier unter dem Beitrag.
- Angelguide zum Klippenangeln und Bootsangeln
- Fangbericht Bretagne und Angelstellen Informationen
- Normandie und Bretagne Reiseinformationen und Fakten
- Mindestmasse Meeresfische und Schalentiere Nordfrankreich
- Offizielles Infoblatt .pdf Download - Regeln zum Meeresangeln