Stark und unsichtbar!
Die Schnur ist die einzige Verbindung zum Fisch. Und wenn dieser Fisch viele scharfe Zähne hat, dann sollte diese Verbindung besser bissfest sein. Dies muss natürlich nicht für die gesamte Schnur gelten, aber zumindest der letzte Teil vor dem Köder, das sogenannte Vorfach, sollte den Raubfischzähnen oder scharfen Muschelschalen lange standhalten. Hierfür gibt es viele gute Möglichkeiten, wie Stahl, Titan oder Kevlar.
Eine besonders interessante Alternative ist Fluorocarbon (kurz FC). Dieses Material sieht ähnlich aus, wie monofile Nylonschnüre, verfügt allerdings über andere Eigenschaften, die es zur idealen Vorfachschnur machen.
Fluorocarbon ist äußerst abriebsfest und widersteht so lange dem Einfluss von Raubfischzähnen, Muscheln oder anderen scharfen Gegenständen unter Wasser. Darüber hinaus hat es einen ähnlichen Lichtbrechungsfaktor wie Wasser und ist daher (zumindest theoretisch) unter Wasser nahezu unsichtbar.
Durch seine hohe Dichte sinkt es langsam ab, wodurch beim Einsatz von Fluorocarbon als Hauptschnur, die Lauftiefe von Ködern erhöht werden kann.
FC hat eine geringere Dehnung als Nylon. Daher kommen Anschläge sicher durch und bei Verwendung als Hauptschnur ist die Rückmeldung fast mit Geflechtschnüren vergleichbar.
Alles in allem ist Fluorocarbon ein tolles Produkt. In Durchmessern ab einem Millimeter ist es quasi uneingeschränkt hechtsicher. Allerdingigs solltet ihr regelmäßig, spätestens aber nach jedem Fisch, das Vorfach auf Beschädigungen untersuchen und es ggf. neu knoten oder austauschen.
Fluorocarbon lässt sich bis zu einer Stärke von über 1 mm knoten, oder auch mit Klemmhülsen verarbeiten. Hierbei sollten allerdings doppelte Klemmhülsen zum Einsatz kommen, um das Material nicht durch falsche Quetschung zu schwächen.
In dünneren Durchmesser eignet sich FC perfekt für den Einsatz als Raubfischvorfach für Barsch, Zander, Forelle und andere, wenige bezahnte Räuber. Die Kombination aus geringer Sichtigkeit, Abriebsfestigkeit und Sinkverhalten, macht es zu einem optimalen Vorfachmaterial.
Zwei wichtige Hinweise zum Schluss:
1. Fluorocarbon wird in der Natur so gut wie nicht abgebaut. Du solltest also darauf achten, jeden noch so kleinen Schnipsel oder Vorfachrest mit nach hause zu nehmen und nicht in der Umwelt zu lassen.
2. Wie bereits angesprochen, ist Fluorocarbon auch als Hauptschnur mehr als nur eine Alternative zum gezielten Raubfischangeln. Gerade beim Einsatz von Rigs und Hardbaits, spielt eine Fluorocarbon-Hauptschnur ihre Stärke aus. Optimale Feinlastdehnung lässt die Köder wunderbar laufen und gibt allzeit genügen Rückmeldung über Bisse.